Vorbereitung & Tipps


 

  • 1 Gebirge,
  • 3 Länder,
  • 4 Männer,
  • 6 Hütten,
  • 7 Tage,
  • 8 Stiefel,
  • 40 Schnäpse + div. Gipfelschnäpse,
  • 104 Weizen,
  • 1000 Liter Glück,
  • 6210 Höhenmeter aufwärts,
  • 8640 Höhenmeter abwärts.

 

Das sind die Zahlen zu unserer Alpenüberquerung auf dem E5 mit Varianten von Oberstdorf nach Meran.

Die Etappen: Oberstdorf – Kemptner Hütte – Württemberger Haus – Gasthof Kreuz in Rifenal – Braunschweiger Hütte – Martin Busch Hütte – (Gasthof Giggelberg EPIC FAIL) Garni Rika in Partschins – Meran

Was es mit dem epic fail beim Gasthof Giggelberg auf sich hat, lest ihr in der ausführlichen Etappenbeschreibung.

Aber eins nach dem anderen.

Die Vorbereitung:

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

Die Tagesetappen waren von zuhause aus vorgeplant und die Unterkünfte waren ebenfalls im Vorfeld gebucht. Das Buchen der Unterkünfte empfiehlt sich unbedingt, da die Hüttenplätze begrenzt sind und es vorkommen kann, dass man an den Hütten abgewiesen wird, weil sogar das Notlager überbelegt ist. Auf unserer Tour haben wir diesen Fall einmal erlebt, als 2 Wanderer aus Hamburg von einer Hütte nicht aufgenommen werden konnten und an die nächste Hütte verwiesen wurden. Für die beiden hieß es dann nochmal 3 Stunden Aufstieg zur nächsten Hütte. Wohlgemerkt es war September! Nebensaison. Aber Achtung! Auch wenn ihr die Schlafplätze gebucht habt, solltet ihr nicht erst spät am Abend auf der Hütte aufschlagen. Einige Hütten vergeben eure Plätze nämlich, wenn ihr nicht rechtzeitig (17-18 Uhr) da seid. Natürlich nehmt ihr euch mit dem Buchen die Flexibilität, ihr habt so aber ein warmes Lager ohne Zitterpartie sicher. Schätze es ist eine Philosophiefrage…

Falls ihr einen ähnlichen Trip plant, solltet ihr zudem über eine Mitgliedschaft im DAV (Deutscher Alpenverein) nachdenken. Je nach Sektion variieren die Preise und Leistungen. Am wichtigsten ist aber, dass ihr im Falle eines Falles mit dem Heli aus dem unwegsamen Gelände gerettet werdet. Auch die Vergünstigungen auf den DAV-Hütten für die Übernachtung und das Abendessen sind für Mitglieder eine willkommene Erleichterung für den Geldbeutel.
Für den E5 Fernwanderweg müsst ihr keine Navigationsprofis sein. Der Weg ist in der Regel gut markiert. Hin und wieder muss man aber auch etwas genauer schauen und die Markierung suchen. Ausgiebiges Kartenmaterial und GPS-Gerät sind nicht notwendig. Wir hatten lediglich einen Wanderführer (gebunden, nicht aus Fleisch und Blut) dabei, der uns an der ein oder anderen Stelle mit Infos versorgt hat.
 

Die E5 Markierung.

 

Was das Packen angeht, ist es garnicht so einfach sich auf das Wesentliche zu beschränken. Meinen ersten Packversuch mit Foto könnt ihr euch hier anschauen. Die Liste wurde aber kurz vor dem Start noch feinjustiert und sah dann so aus:

Am Mann:

  • Zipoff-Hose
  • Merino-Shirt
  • Wanderschuhe
  • Leatherman

 

Basics:

  • Rucksack
  • Wanderstöcke
  • Hüttenschlafsack
  • Mikrofaserhandtuch

 

Klamotten on Tour:

  • Regenjacke
  • Daunenweste
  • Kunstfaserjacke
  • Handschuhe
  • Kopfbedeckung
  • Boardshorts
  • lange Unterhose
  • Shirts 2x
  • Socken 3x / Boxer 4x

 

Klamotten für Hütte:

  • Schlafshirt
  • Jogger
  • kurze Hose
  • Flipflops
  • Pulli
  • leichte Laufschuhe

 

Technik:

  • 70D + Akkus + Filter + Kameratasche
  • GoPro + Kabel + Gimbal + Kabel + Ladegerät + Akkus + Unsinkbarer Griff + Käfig + Gimbal-Halterung
  • Speicherkarten
  • iPhone + Ladekabel + QuadlockCase
  • Powerbank
  • Mini-Stativ
  • Suunto Core
  • Stirnlampe

 

Verpflegung:

  • Getränkeflaschen 2x
  • Becher
  • Nervennahrung
  • Göffel

 

Sonstiges:

  • Sonnenbrille
  • Sonnencreme
  • Erste-Hilfe-Kit, Blasenpflaster, Durchfalltabletten, Aspirin
  • Kosmetikartikel
  • Feuerzeug
  • Müllbeutel
  • Ausweis / DAV-Ausweis
  • Geld
  • Ohropax
  • Toilettenpapier/Tempos
  • Tape
  • Buchungsbestätigungen

 

Diese Liste machte sich dann mit 11,3 kg auf meinem Rücken und 2,4 kg vor meiner Brust bemerkbar (da waren die Getränkeflaschen noch leer). Ein Gewicht mit dem ich einigermaßen leben konnte. Die Erfahrung dieses Trips hat mich allerdings gelehrt, dass ich mir das ein oder andere Kilogramm hätte sparen können. Und weniger Gewicht hätte sicherlich mehr Komfort bedeutet, auch wenn wir hier nicht bei den Ultraleichtwanderern sind.

Verzichtbar:

Boardshorts im September. In meiner Vorstellung hatte ich mir ausgemalt, dass wir in den ein oder anderen Bergsee hüpfen. In der Realität war dafür erstens keine Zeit und zweitens war die Wassertemperatur für einen ausgedehnten Badespaß hinderlich. Beim nächsten mal einfach nackig reinspringen.

Lange Unterhose im September. Das Wandern hält einen warm genug.

Spiegelreflexkamera und Zubehör. Natürlich ist es schön eine gute Kamera dabei zu haben. Aber wenn man bis zu 11 Stunden am Tag wandert, kommt man doch nicht wirklich dazu seine Fotoideen umzusetzen. Obwohl ich mir im Vorfeld lange den Kopf zerbrochen habe, wie ich meine Canon transportiere, um sie schnell griffbereit zu haben und nicht ständig den Rucksack absetzen zu müssen. Und natürlich meine Mitstreiter nicht mit ständigen Pausenforderungen zu nerven. Ich habe mich dann für das Mindshift Multi Mount Holster 20 entschieden, das wirklich variabel ist und auch vor der Brust mit schnellem Zugriff auf die Kamera getragen werden kann. Trotzdem würde ich das nächste Mal wohl eher ohne die DSLR ins Rennen gehen. Also vorher entscheiden ob Aktivurlaub oder Fotoreise.

Gimbal für die GoPro. Unnötiges Gewicht. Insbesondere dann, wenn man bereits am zweiten Tag stürzt und so auf das Gimbal fällt, dass es nicht mehr einsetzbar ist.

Sehr nützlich:

Suunto Core, bzw. Höhenmesser. Bei der Überquerung der Alpen orientiert man sich im Laufe eines Tages an den Höhenmetern und nicht an der Entfernung. Außerdem gibts ja bei allen 1.000 Höhenmetern einen Schnaps.

Wanderstöcke. Ich wollte erst darauf verzichten, aber die Teile sind zur Entlastung der Gelenke ein echter Segen. Insbesondere beim Bergablaufen.

Stirnlampe. Lässt die anderen geschafften Wanderer im Lager schlafen, wenn man seinen Kram für die nächste Etappe zusammensucht.